Die 6 wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Leder-Reinigung und Lederpflege
1. Was tun, wenn meine Ledertasche nass geworden ist?
Echt-Leder ist robust und atmungsaktiv. Ein kleiner Regenschauer wird Ihrer Ledertasche deshalb kaum etwas anhaben können. Sollte Ihr Rucksack oder Ihre Tasche aus Leder aber tatsächlich mal ganz durchnässt sein, empfiehlt sich eine schonende Trocknung. Am besten die Tasche auf der ganzen Breite geöffnet an einen trockenen Ort legen und langsam trocknen lassen. Auf keinen Fall auf die Heizung legen oder mit dem Haarfön trocken blasen. Auch direkte Sonne hat keine gute Wirkung. Das Leder würde durch die trockene Hitze spröde und rissig, die UV-Strahlung lässt es verblassen. Wer die Tasche mit Zeitungspapier vollstopft, muss sehr behutsam vorgehen, wenn er keine Dellen und Beulen riskieren will.
Am besten die Tasche aus Glattleder hin und wieder mit einem geeigneten Leder-Protector einreiben, der gegen Austrocknung und Ausbleichen schützt. Neue Glattleder-Taschen können vor jeder anderen Pflegemaßnahme mit einer Leder-Versiegelung behandelt werden. Selbst bei sehr hoher Belastung wirkt das Mittel etwa drei Monate imprägnierend und gegen Verschleißspuren. Rauleder hingegen sollten mit einer speziellen Raulederpflege imprägniert werden.
2. Wie kriege ich verschmutztes Leder sauber?
Die Reinigung von Leder hängt von der Art des Leders und der Art der Verschmutzung ab. Bei Glattleder hilft oftmals schon ein feuchtes Tuch, um den Schmutz abzuwischen. Bei Rauleder und mattem Blankleder kann eine einfache, nicht zu feste Bürste dazu dienen, den Dreck auszubürsten. Zeigt das nicht den gewünschten Erfolg, hilft in beiden Fällen die Behandlung mit einem speziellen Leder-Reiniger. Aggressive Hausmittel wie Fleckenentferner oder Lösungsmittel sollten Sie auf keinen Fall verwenden – sie schaden dem Leder und sorgen erst recht für unschöne Stellen.
Wir empfehlen den Lederreiniger von Ulrich. Ein paar Tropfen auf einem feuchten, nicht zu nassen Schwamm oder Microfasertuch geben und leicht einreiben, bis sich Schaum bildet. Hiermit kann das Leder gut und sanft gereinigt werden. Der Leder Reiniger von Ulrich ist ökologisch und entspricht den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes. Es eignet sich für Leder aller Art. Reinigen Sie Ihre Ledertasche nur, wenn es wirklich notwendig ist, und behandeln Sie mit einem Pflegemitteln nach.
3. Was kann ich tun, damit meine Ledertasche lange schön bleibt?
Die wichtigste Regel bei der Lederpflege ist folgende: Weniger ist mehr! Damit Ihre Ledertasche lange schön bleibt, sollten Sie es mit der Pflege vor allem nicht übertreiben. Im Gegenteil: Zu viel Pflege und vor allem zu viel Pflegemittel können dem Naturmaterial schaden. Neues Leder braucht so gut wie keine Pflege – allenfalls eine dünne Schicht Protector auftragen, um Nässe und Schmutz abzuweisen. Wenn Ihre Tasche schon ein wenig älter ist, können Sie ruhig öfter mal ein Pflegeprodukt auftragen, aber immer eher sparsam damit umgehen. Wichtig: Vor der Pflege sollte das Leder, wenn nötig, gereinigt werden, damit sich der Schmutz nicht festsetzt.
Taschen aus Glattleder, die stark strapaziert werden, können nach dem Reinigen mit einer Lederversiegelung gegen Abrieb- und Verschließspuren geschützt werden. Bereits beschädigte Stellen können Sie mit einem Protector behandeln. Die Flüssigkeit wird mit einem Lappen ganz dünn aufgetragen.
Ob Ihre Tasche lange in Form bleibt, hängt auch davon ab, wie Sie sie lagern. In Plastik kann sich Feuchtigkeit entwickeln. Also verwenden Sie besser den Stoffbeutel, in dem wir die Tasche liefern, so ist die Tasche auch vor direktem Sonnenlicht geschützt.
4. Taugen Hausrezepte zur Lederpflege?
Sicher haben Sie auch schon von einem tollen Hausrezept zur Lederpflege gehört. Was soll nicht alles dafür taugen: Vollmilch, Rizinus-Öl, Olivenöl, Nivea-Milch, Spülmittel, Verdünnung – und noch viele weitere abstruse Mittel sind im Gespräch, wenn es um das Thema Lederpflege geht. Leider nützen die teilweise überlieferten Hausmittel nicht mehr viel, um die Leder von heute zu pflegen, weil die Leder heute dünner und weicher sind als früher und weil sie auch anders gegerbt werden. Einen robusten Pferdesattel fettete man früher mit allem möglichen ein, um ihn zu imprägnieren. Heute würde auch bei diesem dicken Sattelleder wahrscheinlich niemand mehr riskieren, dass das Fett ranzig wird und das Leder angreift. Gar keine Pflege ist allerdings auch keine Lösung. Wer seine Tasche liebt, greift also lieber zu speziellen Lederreinigern und Pflegemitteln, die zum Alter und zur Art des Leders passen.
5. Wann sollte ich Leder imprägnieren? Und womit?
Es kommt auf das Leder an: Rauleder und offenporiges Büffelleder sind empfindlich gegen Nässe und Schmutz. Sie sollten mit einer speziellen Raulederpflege imprägniert werden, bevor sie das erste Mal starker Beanspruchung ausgesetzt werden. Glattleder sind von vornherein unempfindlicher gegen Schmutz und Nässe, sie brauchen eher eine Pflegemilch, die für Geschmeidigkeit sorgt und vor UV-Strahlung schützt.
6. Gibt es spezielle Pflege für farbige Leder? Welche?
Es gibt bei der Herstellung von Taschen verschiedene Methoden, um die Oberfläche des Leders zu behandeln. Glattleder kann geölt und transparent gefärbt werden oder es wird deckend gefärbt. Die transparente Färbung wirkt natürlicher, da die Oberflächenbeschaffenheit der Haut noch deutlich sichtbar ist. Mit der Zeit erhält dieses Opu-Leder (von Oil-pull-up) eine ganz eigene Patina. Die deckende Färbung von Glattleder ergibt eine einheitliche Oberfläche. Für beide Arten von Leder kann zur Pflege der Leder-Protector verwendet werden. In seltenen Fällen können gefärbte Leder auf die Kleidung abfärben. Um das zu verhindern, kann eine Lederversiegelung aufgetragen werden. (ele)